22 Blitzer auf dem Aletschgletscher

ALETSCHGLETSCHOOOOO – Seit der 3. Klasse wussten wir, dass wir ihn eines Tages betreten würden und nun war es endlich soweit: Der Ausflug auf den Grossen Alteschgletscher stand bevor.

Als wir uns am Dienstagmorgen zu (ausnahmsweise) humanen Zeiten am Bahnhof einfanden, herrschte bereits gute Stimmung. Auch im Zug ging diese nicht verloren, alle waren voller Vorfreude, spielten Karten, hörten Musik. Angekommen im Kanton Wallis, mussten wir nicht wie angekündigt 30 Minuten mit dem Gepäck den Berg hoch wandern, sondern durften im örtlichen Hotel unsere Zimmer beziehen. Nach einer kleinen Pause waren wir dann doch alle bereit, unsere Füsse etwas einzuwandern und auf den kommenden Tag vorzubereiten. Auch Diogo konnte unsere erste kleine Wanderung noch miterleben, obwohl er sich anstelle seiner Wanderschuhe für ein Paar Stoffschuhe entschieden hat. Unsere erste Wanderung führte uns über die Riederfurka, wo unser eigentliches Nachtlager geplant gewesen wäre, bis knapp zur Moosfluh. Dort erblickten wir auch zum ersten Mal die wirklich eindrückliche Gestalt des Grossen Aletschgletschers. Daraufhin wurde unser Gletscherwissen getestet und wir machten uns auf den Rückweg durch den Aletschwald. Erstaunlich waren vor allem die vielen mehr oder weniger grossen Risse im Boden, welche auf die Bodenerosion aufgrund des Gletscherrückganges zurückzuführen waren. Aufgrund dieser Bodenerosion sind auch viele Teile des Aletschwaldes nicht mehr zugänglich. Zurück auf der Riederfurka war unsere gemeinsame Tour auch zu Ende und wir durften selbst entscheiden, was wir bis zum Abendessen machen wollten. Die einen deckten sich mit dem Nötigsten aus dem örtlichen Coop ein (ja wir waren auch erstaunt, ein Volg wäre für uns auf den Alpen naheliegender gewesen), die anderen schliefen auf der Wiese, um sich von dieser ersten Wanderung zu erholen. Das Abendessen wurde uns im Hotel serviert. Dort wurde zuerst angenommen, dass alle Fleisch essen, woraufhin sich die Vegetarier der Klasse (was doch ungefähr die Hälfte ist) bemerkbar machen mussten. Schlussendlich konnten wir uns jedoch alle ordentlich den Bauch vollschlagen.

Die Aufstehzeiten am nächsten Tag waren dann doch nicht mehr ganz so human und wir frühstückten ziemlich verschlafen, in der Hoffnung es würde wärmer werden. Danach machten wir uns nach einer Runde Morgenyoga auf den Weg, unseren Bergführer zu treffen, den nicht alle aus der Klasse aufgrund seines „Wolliserdiitsch“ auf Anhieb verstanden, jedoch sofort sehr sympathisch und kompetent erschien. Nach einer steilen Wanderung und einer kurzen Gletschereinführung begaben wir uns zum Fusse des Gletschers, wo wir unsere Steigeisen befestigten. Diese waren unter anderem der Grund, weshalb wir Diogo zurücklassen mussten. Wir bildeten zwei Seilschaften und begannen den Gletscher zu erklimmen. Frau Pfrunder und Herr Schneider hatten nicht unrecht, als sie uns mahnten, Handschuhe und warme Jacken mitzunehmen, denn je weiter wir uns auf dem Gletscher bewegten, desto kälter wurde es. Zuerst suchten wir das Leben auf dem Gletscher, nämlich den Gletscherfloh. Immer höher wanderten wir, dabei waren auch wagemutige Sprünge über tiefe Gletscherspalten nicht ausgeschlossen. Regelmässige Fotopausen standen auch auf dem Programm. Nach der 2 Stunden Wanderung mit extrem vielen neuen Eindrücken rund um den Gletscher, von Flöhen über die erschreckende Gletscherschmelze bis zu tiefblauem Eis, hielten wir mit etwas Abstand zur Kälte Mittagspause. Dort wurde über das Naturphänomen gestaunt, oder auch mal die Drohne ausgepackt. Die darauffolgende Wanderung den Berghang hinauf war bestimmt die anstrengendste, wurde jedoch mit Schokolade von Herr Schneider und Frau Pfrunder belohnt. Der Abstieg in Richtung Hotel war wohl das chaotischste Ereignis der ganzen 5blitzer-Geschichte. Die einen sprinteten los, die Verletzten nahmen die Bahn, die anderen brauchten Stunden auf der Toilette, wiederum spalteten sich die Gruppen, da der Weg nicht gut beschrieben war, sodass wir die Seilbahn ins Tal und somit unsere frühere Zugverbindung verpassten. Nichts desto trotz wurde auch die Heimreise sehr angenehm, nicht zuletzt durch die Verköstigung unserer Reiseleiter Herrn Schneider und Frau Pfrunder. Vielen Dank an dieser Stelle für den Wein und das Essen! Die Reise zum Aletschgletscher war ein absolut einzigartiges Erlebnis und ein Highlight unserer Gymizeit.

 

Anouk Kubli und Anaëlle Hurni (Klasse 6b)