Arbeitswoche der Klasse 5a in Giglio

Im Meer schnorcheln und im Meeresbiologiepraktikum die entdeckten Tiere identifizieren. Unter diesem Motto stand unsere diesjährige Arbeitswoche. Doch da die Schweiz bekanntlich ein Binnenland ist, machten wir uns am Sonntagabend der ersten lg-Woche auf eine lange Reise von Zürich aus quer durch die Schweiz, den Gotthard und halb Italien, bis unser Car auf dem Parkplatz in Porto Santo Stefano vorfuhr. Dort angekommen, gings mit der Fähre auf die kleine Insel Giglio. Wir fanden Unterschlupf im Institut für Marine Biologie in einfachen Selbstversorger-Apartments, wo am Montag auf die anstrengende Reise eine kurze Einführung der Institutsleiterin, das Einrichten der Apartments und gegen Abend noch der erste, ungeführte Schnorchelgang folgte. Nach einer wohltuenden Dusche und eingepackt in warmer Kleidung, besuchten wir gemeinsam mit der Parallelklasse eine nahgelegene Pizzeria und assen gemütlich «Pizza e Pasta».

Nach dem dringend benötigten erholsamen Schlaf schlüpften wir aus unseren Schlafsäcken und gönnten uns erstmals Frühstück. Anschliessend folgte um 09:00 Uhr unser erstes Praktikum mit Fokus auf Hartbodenbewohnern. Wir identifizierten sämtliche Tiere wie zum Beispiel Seeigel, Seescheiden und Schnecken. Der Nachmittag startete mit einem Sprung ins kalte Wasser - wortwörtlich. Wir hatten nämlich unseren ersten geführten Schnorchelgang. Bei diesem konnten wir die Tiere, die wir vormittags kennengelernt hatten, gleich im Ökosystem betrachten. Die erste Schnorchelgruppe hatte Glück und sah sogar einen Rochen und eine Sepia! Am Abend haben wir uns an die Vorbereitungen unserer Referate über Castello gemacht. Nach einem informationsreichen und auch anstrengenden Tag kuschelten wir uns zum zweiten Mal warm in unsere Schlafsäcke ein.

Castello ist eine Anhöhe auf der Insel Giglio. Darauf steht eine kleine «Burg» aus dem Mittelalter, die mit zahlreichen verwinkelten Gässlein, durch die wir diesen Morgen streifen durften, geschmückt ist. Während wir durch Castello spazierten, hörten wir drei Referate auf Italienisch über den Tourismus, die Geschichte und die Strände inklusiv Unterwasserwelt von Giglio. Anschliessend gönnten wir uns etwas Freiraum von engen Gässchen und wanderten runter nach Campese, wo unser Institut beheimatet war. Am Abend stand das Nachtschnorcheln auf dem Programm. Viele waren gespannt und freuten sich darauf, während andere den Abend lieber in den warmen und sicheren Apartments zu verbringen gedachten. Doch knapp eine Stunde vor Beginn erreichte uns die Nachricht, dass die Strömungen zu stark seien. Das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung und das Nachtschnorcheln wurde abgesagt. Trotz der Enttäuschung liessen wir den Abend entspannt mit Uno spielen und «gelato» essen in der lokalen Gelateria ausklingen.

 

Der Morgen begann, wie der Abend zuvor endete, nämlich mit einer Absage. Unsere Bootstour mit Halt an den besten Schnorchel-Spots war ebenfalls dem starken Wind und den hohen Wellen zum Opfer gefallen. Somit waren die Gelegenheiten zu schnorcheln auch schon passé und wir gaben unsere Tauchausrüstung zurück. Den regnerischen Tag verbrachten wir hauptsächlich in unseren Apartments. Wir arbeiteten an unseren Reise-Blogs, spielten Uno und schlenderten trotz Regen am Strand entlang. Gegen Abend versammelten wir uns mit der Parallelklasse zu einem Apéro, für den wir zuvor in kleineren Gruppen in den lokalen Läden einkaufen gingen. Es gab Schinken, Oliven, Brot und vieles mehr. Als Abschluss stand ursprünglich ein Grillabend an, doch auch hier hat das Wetter die Pläne zunichte gemacht. Deshalb assen wir gemeinsam Abendbrot im nah-gelegenen Restaurant, welches den Namen «la Miniera» trug.

Am Freitag Morgen sassen wir zum letzten Mal im Instituts-Klassenzimmer und hörten dem Vortrag der Kursleiterin zu. Im praktischen Teil durchsuchten wir noch eine Schale voll Rotalgen nach bekannten Meeresbewohnern. Als das Praktikum vorüber war und die letzten Infos ausgesprochen wurden, machten wir uns ans Packen, ans Putzen und an die letzte Mahlzeit.

Während uns die Fähre von Giglio auf Festland wegbrachte, blickten wir zurück auf eine Woche voller neuen Erinnerungen - «Arrivederci Giglio!».