Forschen an der Universität Zürich Irchel

Die Maturandinnen und Maturanden konnten sich einen ganzen Tag lang Einblicke in aktuelle biologische Forschungsthemen der Universität Zürich verschaffen und arbeiteten selbst praktisch mit. Die Gruppen wurden nach Interessen, nicht nach Klassen zusammengesetzt. Für den einen Halbtag konnten sie zwischen "Gentech" und "Krebsforschung" wählen.

Im Gentech Praktikum versuchten sie mit Mikropipetten und modernen Methoden selber Bakterien genetisch zu verändern. Über Nacht liess man die Bakterienkolonien wachsen und in der folgenden Biologiestunde zeigte sich, dass viele tatsächlich erfolgreich waren. Hervorragende Laborarbeit!

Als Alternative wurde den Maturandinnen ein kleiner Wurm für Experimente vorgesetzt. Im ersten Moment wohl erstaunlich, dass dieser Wurm der Forschung unglaubliche Dienste leisten soll. Bei C.elegans laufen aber grundlegende Prozesse gleich ab wie beim Menschen, so auch der gezielte Mord von ausgewählten Zellen während der Entwicklung (programmierter Zelltod - Apoptose). Ebenfalls hat man im Wurm Gene entdeckt, welche zu unkontrollierter Vermehrung von Zellen führen. Die mit der Evolution vertrauten Maturanden erfassten es sofort: Genau diese Gene kommen auch in Menschen vor, tragen zur Entstehung von Krebs bei und heissen bei uns Onkogene. So versteht man auch, dass sich der neue Rektor der Universität Zürich, Prof. Michael Hengartner, mit der Erforschung von C.elegans einen weltweiten Ruf erschaffen konnte - als Krebsforscher, nicht als Wurmforscher.

Im zweiten Halbtag erfuhren die Maturandinnen in der neu konzipierten Ausstellung "Spuren unserer Ahnen" im Anthropologischen Museum viel Spannendes über unsere Vorfahren und sortierten deren Schädel sowie menschliche Knochenreplikate. Ausserdem tauchten sie ein in das Gebiet der Neuropsychologie und Neuroinformatik. Sie lernten dabei erstaunliche optische Täuschungen kennen, welche es erlauben, Gehirnfunktionen besser zu verstehen!

Das abwechslungsreiche Programm wurde vom Life Science Learning Center der Universität und ETH Zürich zusammengestellt. Vielen Dank!

 

Lorenz Leumann (Fachschaft Biologie)