Am Wochenende vom 10. bis 12. September fand in Zürich das Knabenschießen statt, an dem 4310 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren teilgenommen haben. Auch ich nahm an dieser tollen Veranstaltung teil. Für mich war es mit 17 Jahren das letzte Knabenschießen und ein unvergesslicher Tag dazu.
Am 12. September gegen acht Uhr zielte ich mit dem Sturmgewehr 90 in der Hand in die Mitte der weit entfernten Zielscheibe, bereit jederzeit abzudrücken. Leichter gesagt als getan bei einer Entfernung von 280 bis 300 Metern, mit zitternden Händen und Schussgeräuschen um den Ohren! Dazu gab es nicht einmal einen Probeschuss. Die Panik vermischte sich mit der Vorfreude und der Neugier auf das Ergebnis. Einmal langsam und ruhig durchatmen, auf die schwarze Zielscheibe zielen und... Knall! 5 Punkte! Noch einmal einatmen, langsam anzielen und wieder- Knall! Noch einmal 5 Punkte. Nach drei weiteren Schüssen, von denen zwei Volltreffer waren, landete ich mit genau 32 Punkten (von 34) auf Platz 35.
Meine Freude kannte keine Grenzen! Ich bekam eine Medaille, nahm an dem Umzug teil, gewann ein schönes schwarzes Rennrad. Am nächsten Tag bekam ich auch noch eine Einladung zur Ehrung der besten Quartier-Schützerin 2016 (im Quartier Fluntern).
Für mich, da ich mich seit meiner Kindheit für Waffen, Gewehre und Schießen interessiere, ging damit ein Traum in Erfüllung. Obwohl ich in meiner Freizeit bei einem Schießverband schieße und öfters schon die 300 Meter ,geknackt' habe, ist es doch ein ganz anderes Gefühl, bei meinem letzten Knabenschießen so einen Erfolg zu erzielen. Auch wenn ich nicht Erste geworden bin, war dieses Knabenschiessen ein einmaliges Ereignis. Denn nicht der Sieg, sondern die Teilnahme ist entscheidend!
All den Mädchen und Burschen, die in den kommenden Jahren am Knabenschießen teilnehmen werden, möchte ich jetzt schon viel Erfolg und gute Schüsse wünschen! Denn Schießen ist schwieriger als es aussieht und erfordert viel Geduld und Konzentration!
Angelina Zeman, 5e