"Grenzen" - die Arbeitswoche der Klasse 3b

Die Arbeitwoche der Klasse 3b führte uns nach Basel, Rastatt und Karlsruhe. Das Thema lautete „Grenzen“ und wurde aus städtebaulicher, historischer und mathematischer Perspektive behandelt. Stadtbesichtigungen, Wanderungen und Ausflüge folgten zwei Leitfragen, zu denen wir unsere Erkenntnisse im Folgenden festgelegt haben.

Welche Funktionen haben Grenzen?

Grenzen können zum einen verschiedene Gebiete trennen, wobei das nicht zwingend Staaten im modernen Sinn sein müssen. Wir haben in Basel erfahren, dass die Grenzsteine früher Basel und das Grossherzogtum Baden getrennt haben. Jetzt liegt dort aber die Grenze zwischen zwei Territorialstaaten, nämlich zwischen der Schweiz und Deutschland.
Zum anderen schaffen Grenzen Offenheit, vor allem was den Handel betrifft. Unser Beispiel dazu war der Hafen in Basel. Dieser befindet sich in einem trinationalen Wirtschaftsraum, dem Dreiländereck zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich. Von dort aus können Schiffe z.B. die Häfen in Rotterdam und Antwerpen erreichen. Somit ist die Grenze, die durch den Rhein gebildet wird, zugleich unser Tor zur Welt.
Auf einer kleinen Insel in der Nähe des Hafens ist ein neues Wohngebiet namens Rheinhattan geplant, inspiriert von Manhattan in New York. Es sollen hohe Wolkenkratzer entstehen, damit möglichst viele Leute dort wohnen können. Basel kann nämlich nicht mehr wachsen, weil es im Dreiländereck liegt. Auch wird ein Teil des Hafens zurückgebaut, um mehr Platz für Wohnflächen zu schaffen.

Wie macht eine fürstliche Residenz sicht- und spürbar, dass sie eine Zentrumsfunktion ausübt?

Dazu haben wir in Karlsruhe das Schloss von Karl Wilhelm besichtigt. Ganz Karlsruhe ist nach seiner Vorstellung gebaut worden.

Schloss und Vorplatz sind symmetrisch angelegt. Die Seitenflügel bilden einen Winkel mit dem Hauptflügel des Schlosses. Es scheint, als ob der Fürst in seinen Armen die ganze Stadt halte. Diese ist wie ein Fächer aufgebaut. Um das Schloss herum führt eine kreisförmige Strasse. Symbolisch betrachtet, erscheint das Schloss als Sonne: Die Strassen, die vom Schloss ausgehen, verlaufen alle wie Sonnenstrahlen. Dieser Eindruck wird verstärkt durch einen runden Schlossvorhof und zwei runde Brunnen.

Das Schloss befindet sich zwischen der Stadt und dem Schlossgarten: Dies symbolisiert die Herrschaft des Fürsten über das Volk und die Natur. Die Brunnen beim Schlossvorhof sind ein Spiel mit der Natur.
Allerdings ist der Schlossgarten nicht, wie von uns erwartet, symmetrisch gestaltet. Wir haben mit ihm einen englischen Garten kennen gelernt, der eine durch den Menschen imitierte Natur zeigt. Das Schloss Versailles hat dagegen einen französischen Garten, welcher im Gegensatz zum englischen Garten mit geometrischen Figuren spielt.

Bei der Schlossführung in Rastatt konnten wir erfahren, wie der Fürst sich vom gewöhnlichen Volk abzuheben bemüht. Die Untertanen richten Gesuche an ihn und kommen auch zu ihm: Er ist das Zentrum. Deutlich wird das bei der „reverence“: Man bildet einen Halbkreis um den Fürsten. Dann treten die Anwesenden vor und verbeugen sich. Auf ein Zeichen des Fürsten dürfen sie sich wieder aufrichten. Selbst beim Zurücktreten müssen sie immer noch ihm zugewandt sein. Je grösser die Nähe zum Fürsten, desto mächtiger ist man.
Beim Menuett, einem höfischen Tanz, vermeidet man den Körperkontakt und distanziert sich damit vom Volk, das Tänze in Form von Bauerntänzen kennt.  

Florian, Nikola, Dominik und Fabián, 3b