Wenn am Ende einer Woche sich das Foyer eines Schulhauses zu einem Ausstellungsraum wandelt, muss dem etwas Besonderes vorangegangen sein: Die Arbeitswoche der 2. Klassen erlaubte es den Schülerinnen und Schülern, Kreativität in mannigfaltiger Weise zu (er)leben. Die Resultate konnten sich sehen und fühlen lassen. Umher standen Stellwände, die mit selber gefertigten Comics beklebt waren; hier wurden eigene literarische Texte ausgehängt, dort lagen Hände aus Gips oder Zement oder hingen Tiefdrucke, und an die Wände wurden Filme, die im Zuge einer „Urban Intervention“ entstanden waren, sowie Ausschnitte aus einem Kunst-Blog projiziert – kaum war es möglich, alles eingehend zu betrachten und zu würdigen. Denn auf die Vernissage folgten Präsentationen vor Publikum in der Aula – schliesslich wurde der Begriff der Kreativität denkbar breit gefasst. Tanz, Theater, Filmmusik, selbst die Biologie (mit Experimenten) waren in dieser Woche mit einem Atelier vertreten… Die Gelegenheit, die Resultate kennen zu lernen, wurde erfreulicherweise nicht nur von den Klassen selber, sondern auch von vielen Eltern und Lehrkräften genutzt. Der Lärmpegel im Foyer, der die Freude über das Erreichte und die Lust am Diskutieren und Kommentieren spiegelte, aber auch die interessierte Anteilnahme an den performativen Darbietungen, das rhythmische Klatschen etwa zu einer Stepptanzvorführung, zeigte: Kunst vermag auch heute noch junge Menschen anzusprechen und zu bewegen.
Thomas Baltensweiler