Nach endlos scheinenden Diskussionen über die Destination unserer Maturareise entschieden wir uns schliesslich für die Stadt Madrid. Unsere Arbeitswoche in der fünften Klasse hatten wir alle als gelungen empfunden, und so blieben wir beim Reiseziel Spanien (damals war es Barcelona gewesen), ebenso bei den Begleitern Herrn Scheller und Herrn Wenger und zusätzlich unserer Klassenlehrerin, Frau Lo Re, die uns schon anno dazumal in unserer ersten Arbeitswoche in Genf begleitete.
Voller Vorfreude flogen wir also an einem Dienstagmorgen Mitte April in aller Herrgottsfrühe von der kalten und eben wieder verschneiten Schweiz ins warme und sonnige Zentrum der iberischen Halbinsel.
Wir kamen also am Dienstag gegen neun Uhr morgens am Flughafen von Madrid an (falls sich der Leser fragt: um vier Uhr waren wir aufgestanden) und machten uns per Metro auf den Weg zu unserem Hotel, das mitten im Stadtzentrum gelegen war. Nachdem wir uns in unseren Zimmern eingerichtet hatten, durften wir die Umgebung als erstes gleich auf eigene Faust erkunden, bevor wir dann am Nachmittag alle gemeinsam einen Rundgang durch die Altstadt machten. Auch der Rest der Zeit in Madrid war geprägt von genügend Freizeit, die wir unseren individuellen Interessen widmen durften. Am Abend ging es ins etwas weiter entfernte Universitätsviertel, wo wir erst die Sehenswürdigkeiten und dann ein Restaurant ausfindig machten – letzteres mit deutlich mehr Aufwand. Der Versuch eines gemeinsamen Essens scheiterte schlussendlich aufgrund Platzmangel und verschiedener Ansprüche trotzdem, so dass wir uns aufteilen mussten.
Am Mittwoch ging nach dem Frühstück das Kulturprogramm so richtig los: wir besuchten den Prado, das Museum schlechthin. Mit Herrn Schellers interessanten Ausführungen zu den Werken der alten Meister verging die Zeit so schnell, dass sich einige vornahmen, am Nachmittag wiederzukommen – de facto siegte aber das schöne Wetter, und wir setzten uns lieber mit einem Eiskaffee auf einen der vielen Plätze oder genossen das unverwechselbare Ambiente der Shoppingviertel. Für den Abend hatten wir diesmal in weiser Voraussicht in einem Restaurant reserviert, wo wir gemeinsam auf Empfehlung unserer Spanier in der Klasse echt spanische Spezialitäten geniessen durften.
Der Donnerstagmorgen war frei; Herr Scheller hatte aber angeboten, mit interessierten Schülern das Museo Reina Sofia (quasi die zeitliche Fortsetzung des Prado) zu besichtigen, worauf sich ihm trotz stetig wachsender Grundmüdigkeit einige Freiwillige anschlossen. Schlussendlich blieb jedoch nur wenig Zeit, sich der Kunst zu widmen, da das Nachmittagsprogramm anstand: der Königspalast und seine Umgebung. Wir bestaunten also den Palast, die anliegende Kathedrale und die prachtvollen Gärten; anschliessend hatten wir wieder frei und trafen uns fürs Abendessen wieder, das ja bereits unser letztes hier war! Ein wenig nostalgisch assen wir also alle an einem einzigen langen Tisch köstliche spanische Tapas.
Der Freitag bot ein etwas weltlicheres Programm: den Besuch des Estadio Bernabéu, des Fussballstadions von Real Madrid. Wir fühlten uns natürlich geehrt, auf den Trainerbänken zu sitzen, wo sonst millionenteure Fussballspieler auf ihren Einsatz warten. Nach dem Rundgang war es früher Nachmittag, und es blieben uns noch wenige Stunden bis zum Aufbruch; erschöpft durch das anstrengende Wochenprogramm und individuelle Aktivitäten war aber niemand mehr sonderlich produktiv. So konnten wir uns rechtzeitig auf den Weg zum Flughafen machen und hoben um acht Uhr abends wieder vom spanischen Boden ab – man soll ja bekanntlich dann aufhören, wenn es am schönsten ist.
Eine wunderschöne Maturareise mit vielen guten Erinnerungen bildet nun einen würdigen Abschluss unserer Gymnasialkarriere. Trotz einiger anfänglicher Zweifel am Gelingen der Reise können wir diese als vollen Erfolg verbuchen. Vielen Dank an alle!
Salome Bosshart, Lars Kieni, Adrienne Walder