Am Montagabend um 21:40 rollte unser Nachtzug in Richtung Wien aus dem HB Zürich. In diesem Zug sassen neben unserer Klasse ausserdem zwei weitere 6te Klassen, die 6b und die 6d. Vor dem Einschlafen herrschte ein reger Austausch zwischen den verschiedenen Klassen.
Als wir am nächsten Morgen Wien erreichten, waren die beiden anderen Klassen verschwunden. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Hostel, wo wir unser Gepäck deponierten. Die folgende Stunde nutzen wir, um uns am gerade gegenüber der Unterkunft liegenden Naschmarkt ein Picknick für die bevorstehende Velotour zu kaufen. Nachdem wir uns alle wieder versammelt hatten, gingen wir gemeinsam zur einer Veloverleihe an der Donau.
Unter der Führung von Alexander und Lea setzten wir uns flussaufwärts der Donau entlang in Bewegung. Das Wetter spielte mit. Nach einer Stunde setzten wir uns auf eine Wiese und assen unser Picknick. Wir überquerten danach mit einer Fähre die Donau und kehrten zum Ausgangspunkt unserer Velotour zurück. Für den Abend hatten wir uns Tickets für ein Konzert der Band Russkaja organisiert. Trotz der uns etwas fremden Musik gefiel das Konzert den Meisten von uns.
Am folgenden Morgen zeigten uns Frau Feller und Herr Landolt, unsere Begleitpersonen, die Sehenswürdigkeiten Wiens. Am späten Nachmittag nahmen wir an einer sozialen Stadttour teil. Zwei ehemalige Drogenabhängige führten uns durch die Stadt und schilderten auf eindrückliche Weise den Verlauf ihrer Sucht. Ihre Erzählungen beeindruckten und schockierten uns alle. Anschliessend machten wir uns auf die Suche nach einem Klub, landeten jedoch schliesslich in einer Art Bar.
Am Donnerstagmorgen frühstückten wir in einem typischen Wiener Kaffeehaus. Den Nachmittag verbrachten wir in kleineren Gruppen und besuchten verschiedene Museen. Einige wagten sogar einen Abstecher in den Zoo. Am Abend gingen wir gemeinsam mit den Lehrern in ein indisches Restaurant essen. Im Anschluss daran besuchten wir das Burgtheater, wo wir uns Josef Roths Stück «Hiob» ansahen. Obwohl das Stück über zwei Stunden dauerte und die meisten übermüdet waren, erhielt es von uns mehrheitlich positive Kritik. Danach gingen wir alle zusammen in den Ausgang, wobei uns sogar die beiden Lehrer Gesellschaft leisteten.
Am nächsten Morgen besuchten wir nach dem Auschecken das untere Belvedere, wo wir eine Ausstellung von Künstlerinnen anschauten, die heute wegen ihres Geschlechts kaum mehr bekannt sind. Um halb 10 Uhr verliess unser Nachtzug den Hauptbahnhof in Wien. Rückblickend lässt sich sagen, dass unsere Maturreise ein grosser Erfolg war, nicht zuletzt dank unseren Lehrern.