Während drei Wochen durfte ich beim Jugendrotkreuz Zürich an mehreren Weiterbildungen, verschiedenen Einsätzen und sogar an einer „Sport und Kochen Projektwoche“ teilnehmen. Diese Wochen vergingen wie im Flug, aber ich habe in nur 21 Tagen unglaublich viel über verschiedene Kulturen, Menschen und allgemein das Leben gelernt.
Für mich war es von Anfang an klar, dass ich mich für mein personal project gerne sozial engagieren würde. Bei der Recherche stiess ich relativ schnell auf das Jugendrotkreuz Zürich (JRK), welches mich schon beim ersten Gespräch mit ihrer unkomplizierten Art überzeugte.
Im Verlaufe meines Einsatzes habe ich an vielen Weiterbildungen, zu verschiedenen Themen, teilgenommen. Ich durfte mich beispielsweise im Bereich Erste Hilfe, sowie zum Thema Flucht und Migration, Konflikte der Welt und Regeln im Krieg weiterbilden und an einer „Outdoorspiele-Weiterbildung“ teilnehmen. Bei dieser Weiterbildung waren wir zum Beispiel einen Tag lang im Wald und haben uns angeschaut, was man mit Kindern für Spiele spielen kann. Diese Weiterbildung war sehr hilfreich für die vom JRK organisierten Spielnachmittagen mit Kindern, die aus verschiedenen Gründen aus ihrem Heimatland fliehen mussten.
Solche Spielnachmittage finden jeden Samstag Nachmittag in verschiedenen Zentren statt. Freiwillige Jugendliche und Erwachsene bis 30 Jahre spielen, basteln und verbringen den Nachmittag mit Kindern und ermöglichen ihnen so, soziale Kontakte aufzubauen und wieder ein bisschen ins „normale Leben“ zurückzukehren. Am Spielnachmittag an dem ich dabei sein durfte, habe ich gesehen, wie sehr mein Einsatz geschätzt wurde und wie viel ich in einem nur knapp vier-stündigen Einsatz helfen konnte. Es hat mir so gut gefallen, dass ich auch nach Ende des Programms regelmässig, als Freiwillige, an diesen Spielnachmittagen teilnehmen werde.
Andere Einsätze waren zum Beispiel auch im JRK- Büro Briefe und Pakete zu versenden oder einen Nachmittag in einem Alterszentrum helfen zu gehen, was mir auch sehr gut gefallen hat.
In der dritten und letzten Woche meines personal projects war ich, wie schon erwähnt, bei einer „Sport und Kochen Projektwoche“ (SPOKO) dabei. Mit 7 weiteren Freiwilligen und 15 Kindern mit Fluchthintergrund, trafen wir uns jeden Morgen um 8:30 und bastelten und malten am Morgen, kochten und assen gemeinsam am Mittag und machten am Nachmittag alle zusammen Sport. Das Ziel war es, den Kindern einen strukturierten Alltag näher zu bringen und ihnen einen unbeschwerten Moment zu ermöglichen.
Trotz Sprachbarrieren, individueller Herkunft und grossen Altersunterschieden waren wir wie eine grosse Familie. Ich habe nicht nur neue Wörter auf Arabisch gelernt, sonder auch Einblicke in andere Kulturen und Lebenswelten bekommen. Natürlich war es unglaublich traurig, mich am Ende der Woche von den Kindern und den anderen Leitern zu verabschieden, jedoch bin ich auch sehr dankbar, dass ich beim Jugendrotkreuz neue Erfahrungen sammeln konnte und neue Freundschaften schließen durfte.
In nur drei Wochen habe ich mehr über unsere Welt und über Menschen gelernt, als ich mir jemals hätte vorstellen können und ich würde es, ohne zu zögern, wieder als mein personal project wählen.
Adriana Domeisen, 4b