Personal Project im Opernhaus

Da ich mich sehr für das Theater interessiere, habe ich kurzerhand beschlossen das Opernhaus Zürich anzuschreiben, um mich zu erkundigen ob es denn etwas gäbe, bei dem ich behilflich sein könnte. Bereits einige Tage später bekam ich eine sehr freundliche Antwort vom Leiter der Musiktheaterpädagogik. Er meinte, dass das Opernhaus in den Herbstferien verschiedenste Angebote für Kinder anbietet und dass sie noch auf der Suche nach der passenden Praktikantin wären. Ich war sofort begeistert von der Idee, da ich überaus gerne Zeit mit Kindern verbringe.

Gesagt getan. Ich betrat am Dienstagmorgen das Büro des Leiters und verbrachte dort auch die erste Woche meines dreiwöchigen Praktikums. Bevor die Kinder in den kommenden zwei Wochen eintreffen werden, gab es noch jede Menge zu tun. Meine Aufgabe bestand vor allem daraus Theatertexte  und Lieder zu kopieren, Gedichte abzutippen, alle Namen und Adressen in eine Tabelle übertragen, Dokumente und Zahlen zu überprüfen und noch vieles mehr. Ich fand es sehr spannend somit einen kleinen Blick in die Bürowelt zu werfen und es hat mir sehr gefallen. Aber ich muss auch zugeben, dass ich manchmal etwas unsicher war. Wie funktioniert schon wieder das grosse Kopiergerät mit den unzähligen Knöpfen? Habe ich mich bestimmt nicht verrechnet? Wo finde ich das Dokument, an welchem ich arbeiten sollte? Aber da ich ausschliesslich von freundlichen und hilfsbereiten Menschen umgeben war, war jede kleinste Unsicherheit auch bald schon wieder verflogen. Zudem wurde ich auch mal in die Stadt geschickt um einige Bastelsachen zu besorgen oder um mich über ZVV Tickets für einen kommenden Ausflug zu erkundigen. Ich fand es toll, dass ich auch ganz selbstständig Sachen erledigen konnte. Einige Besprechungen und Meetings standen auch auf meinem Tagesplan, da somit alle Ideen zusammengetragen wurden und man sich ein klareres Bild von dem Ganzen machen konnte.

Eine Woche später standen dann bereits die ersten Kinder vor den Türen des Gemeindezentrum Buchegg. Dort fand die erste Kurswoche statt und sie drehte sich um das Thema „Von Schafen und Schwänen“. Wir starteten die Woche mit einigen Spielen zum besseren Kennenlernen der Kinder. Anfangs waren sie etwas schüchtern, aber es war grossartig mit anzusehen, wie sie im Laufe der Woche immer mehr aus sich herauskamen. Mir ging es genauso. Anfangs wusste ich  nicht genau wie ich mit den Kindern umgehen sollte und worüber sie gerne sprachen. Jedoch nach kürzester Zeit verstand ich mich toll mit den Kleinen und sie scheinen mich auch ins Herz geschlossen zu haben. Ein absolutes Highlight der Woche war, als eine Balletttänzerin, welche schon seit vielen Jahren im Ballett „Schwanensee“ mittanzt auf Besuch kam um den Kindern einige Schritte beizubringen. Alle waren begeistert und als nun jeder auch noch ein bezauberndes weisses Tutu anziehen durfte,  schwebten sie im siebten Himmel. Auch ein Schauspieler schaute mal vorbei und machte einige Szenen und Improvisationen mit den Kindern. Meine Aufgabe war es den Kindern bei allem zu helfen, was sie noch nicht alleine schafften und sie so gut wie möglich zu unterstützen. Nebenbei hatte ich auch die Möglichkeit Scheinwerfer weit oben an der Decke des Saales zu montieren. Anfangs war ich weniger begeistert von der Idee aber schlussendlich hatte ich jede Menge Spass auf den Gerüsten herum zu klettern und Kabel zu verlegen. Schlussendlich konnte ich an der kleinen Vorstellung am Ende der Woche die Musiktechnik übernehmen was ich als sehr spannend empfunden habe.

Die dritte und somit letzte Woche trug den Namen „Oh Schreck – ein Schwein!“ und wie der Name schon sagt dreht sich alles um das Schwein und jegliche andere Bauernhoftiere. Neue Kinder füllten die Teilnehmerliste, was ich als eine tolle Abwechslung empfand. Zur Inspiration wurde ein Ausflug auf den Erlebnisbauernhof Tüfi in Adliswil geplant auf welchem die Kinder eine Vielfalt von Tieren beobachten und zeichnen konnten.  Mir hat es auch sehr gefallen mal den Theatersaal zu verlassen und im Freien etwas zu erleben. In der gesamten Woche sangen die Kinder viele verschiedene Lieder und verfasste Geschichten wie Gedichte, welche sie bei der Schlussaufführung dann auch vortrugen. Sie wurden mit den schönsten Tierkostümen ausgestattet, welche das Opernhaus zur Verfügung stellte. Die ganze Woche lief praktisch reibungslos ab und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Dadurch, dass ich schon die vorherige Woche mit Kindern gearbeitet hatte, fiel es mir viel leichter die Kinder zu unterhalten und ich fühlte mich um einiges sicherer.

Mein Praktikum hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich bin überaus froh über jede einzelne Erfahrung, die ich sammeln konnte. Ich bin dadurch etwas selbstsicherer geworden und habe ein besseres Gefühl dafür was ich mir zutrauen  kann und was nicht. Ich nehme viele schöne Erinnerungen aus diesen drei Wochen mit und ich vermisse bereits einzelne Kinder, die mir besonders ans Herz gewachsen sind. Mir hat besonders gefallen, dass sich alle drei Wochen relativ stark voneinander unterschieden haben und ich somit Einblicke in verschiedenste Arbeiten erhaschen konnte. Mir ist bewusst geworden, dass mir die Zusammenarbeit mit Kindern sehr zusagt und ich habe mir selbst bestätigt, dass das Theater zu meinen grössten Leidenschaften gehört. Ich kann es anderen Schülern und Schülerinnen auf jeden Fall weiterempfehlen.

Greta Gruber