Erlebnisbericht
Als ich mich für den 2 wöchigen Sozialdienst in dieser Kinderkrippe anmeldete, stiegen am Anfang Zweifel hoch, ob ich diesen Kleinkindern wirklich gewachsen bin? Doch die Erfahrung, die ich gesammelt hatte damals als meine Schwester noch in die Krippe ging, war eine gute Stütze in meinem Einsatz. Wie kann man 12 Kinder in einem Raum zusammen unterhalten? Wie reagiert man, falls ein Kind nicht das essen möchte, was es auf dem Tisch gibt? Und wie lehrt man den Kindern den Umgang mit anderen gleichaltrigen Kindern? Das waren Fragen und Überlegungen meinerseits, noch bevor ich meinen ersten Tag mit den Kindern begann. Als mein Einsatz dann anfing am 23.Sept. und ich um 08:45 Uhr in die Kinderkrippe kam, entdeckte mich die Berufsleiterin, Ursula, und sie führte mich durch ihre Kindertagesstätte. Sie zeigte mir die Küche, das Büro, das Schlafzimmer, den Garten und die verschiedenen Zimmer der 2 Gruppen „Delphine und Papageien“, in der letzteren Gruppe war ich tätig. Ursula stellte mir auch die Angestellten und Lehrlinge dort vor und natürlich die Leiterin der Krippe Frau Sabine Eimecke. Eine ältere, freundliche und sympathische Frau. Am Morgen fing der Tag immer mit singen und hüpfen an. Die Kinder sassen alle in einem Kreis, inklusive die Betreuer natürlich, und auch ich. Dann war das Programm individuell. Man konnte im Bauecken spielen, Bücher lesen, sich verkleiden, zeichnen oder auch im Garten spielen gehen, falls das Wetter natürlich schön war.
Am ersten Montag gingen wir am Nachmittag in die Turnhalle, damit die Kinder ihre Energie dort freiem Lauf lassen konnten. Natürlich waren die Kinder schon voller Vorfreude, einige zogen sich sogar selber um, was sie sonst nicht taten, damit sie schneller in der Halle waren. Dann rannten sie quer durch die Halle, sprangen von der Sprossenwand, oder verfolgten und jagten einfach mich. Was ich sehr liebte und genoss waren die ständigen Kichereien und das Gelächter der Kinder. Wir bauten eine Rutschbahn, die aber ihren Zweck nicht erfüllte, sie war zu wenig rutschig und so etwas mochten die Kinder gar nicht. Also veranstalteten wir ein Wettrennen. Was ich zum Wettrennen sagen muss ist, es war eher ein „Wettumfallen“ als ein Rennen. Die Kleinkinder rannten und rannten und rannten, bis sie dann umfielen auf der halben Strecke, rappelten sich dann mühevoll wieder auf und rannten weiter. Nach dem Turnen haben wir das z’Vieri gegessen. Es war schönes Wetter und die Kinder hatten alle warm. Das allerwichtigste ist, dass Kinder beobachten können, deshalb machten wir auch diese Ausflüge, denn sobald sie beobachten, lernen sie automatisch von der Umwelt die wichtigsten Dinge, wurde mir von den Betreuerinnen gesagt. Dieser Nachmittag brachte mich den Kindern näher, sie vertrauten mir schon ein bisschen mehr, und genau dieses Vertrauen zu erlangen war mein Ziel am Ende meines Einsatzes.
Erfahrungen
Ich wusste schon ein bisschen wie man mit Kleinkindern umgehen muss, wegen meiner kleinen Schwester, die auch eine Kinderkrippe besuchte. Dennoch konnte ich Erfahrungen und neues Wissen sammeln, was den Umgang mit Kleinkindern angeht. Ich weiss nun auf alle meine am Anfang gestellten Fragen eine Antwort. Ich weiss nun wie man reagiert, wenn Kinder weinen oder schreien, oder auch wie man lehrreich und mit pädagogischen Mitteln gestützt, Massnahmen ergreift, falls ein Kind zum Beispiel ein anderes geschlagen hat oder im Morgenkreis seinem Nachbarn die Hand nicht geben will, um gemeinsam starten zu können. Desweiteren habe ich gelernt geduldiger zu werden, da die Mühen und Anstrengungen mit den Kindern manchmal auch eine Sache der Nerven war. Was die berufliche Welt betrifft, habe ich erfahren, dass Motivation und Durchhaltevermögen zählen, man muss diszipliniert genug sein, um seiner Tätigkeit nachzugehen, sonst scheitert man daran, den Anschluss an die Berufswelt zu finden. Ich habe selber persönlich einige der Kinder sehr ins Herz geschlossen und hoffe, dass viele Kinder die Chance haben, eine Kinderkrippe zu besuchen, da es auf verschiedenster Weise die Kinder pädagogisch schult und auch in ihrer sozialen Kompetenz, im Leben dann später weiterbringt. Ich bin glücklich und froh darüber, eine solche Möglichkeit von der Schule bekommen zu haben, mal auf nicht schulischem Wissen auch Erfahrungen sammeln zu können. Danke Vielmal!
Omar Mustafa, 4c