Arbeitswoche Latein-Englisch mit Schwerpunkt Latein
Guten Morgen, Sonnenschein
Wissen Sie, was ein amphiprostylos ist? Was ein laconicum? Nein? Wir schon! Nach wochenlanger Vorbereitung und intensiver Beschäftigung mit Vitruvs Meisterwerk „de architectura“ brachen wir auf, die römische Provence zu erkunden. Begleitet wurden wir von Herrn Vultur aka Geier, Herrn Hoessly sowie Ben, unserem Auriga (Carchauffeur).
Um sieben Uhr besammelten sich die tapferen Recken am Busbahnhof, um dem Sonnenaufgang entgegenzufahren. Uns sollte eine Woche voller Spannung, Spass und Steine erwarten. Die Lernenden hatten die Herausforderung, vor Ort eine archäologische Stätte vorzustellen, wofür ein Begleitheft mit den wichtigsten Informationen vorbereitet worden war. In Lyon kam unser treuer Begleiter erstmals zum Einsatz: So besichtigten wir dort das Theater sowie das komplexe Wasserleitungssystem. Nach einem kurzen error vulturis fanden wir wieder zusammen und setzten unsere Reise nach Vienne fort.
Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht folgte die Besichtigung einiger Aquädukte. Die Klasse war überwältigt von den architektonischen und physikalischen Kenntnissen der Römer, insbesondere der Verwendung des Wasserdrucks zur Talüberquerung. Am Abend trafen wir gesund und munter in Orange ein, wo Sol sein Bestes für uns gab. In prächtigem Glanz präsentierte sich der wunderbar erhaltene Triumphbogen.
Am Mittwoch stiefelte die Klasse nach Vaison-la-Romaine, im Volksmund auch „französisches Pompeji“ genannt. Die Ruinenstadt haute uns aus den Socken und nach einer gründlichen Analyse ging es weiter nach Arles. Hier zog uns das Amphitheater in den Bann, genauso wie die Thermen und das Forum. Auch kunstgeschichtlich bildeten wir uns weiter, denn hier auf der place du forum malte Van Gogh eines seiner bekanntesten Werke: Caféterasse am Abend. Mit einer Crêpe gestärkt liessen wir den Tag schliesslich im Swimmingpool unseres Hotels ausklingen.
Die Arbeitswoche neigte sich nun schon dem Ende zu, unser Programm war allerdings noch keineswegs fertig. In Nîmes sahen wir uns nach dem Amphitheater das Maison Carrée an, das ein Tempel ist sowie den Temple de Diane, der kein Tempel ist. Als nächstes auf unserer Liste stand der Pont du Gard, wo wir als klassische Fototouristen nur kurz verweilten. Trotzdem war jedermann entzückt vom grandiosen Bauwerk, welches nur dank dem römischen Beton überhaupt möglich war. Doch nun hatten wir genug von Süsswasser, echte Piraten gehören ans Meer! In Saintes-Maries-de-la-Mer tauchten wir ins kühle Nass und erlebten einen Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch.
Unsere Reise endete so, wie sie begonnen hatte: im Bus.
Die Klasse 5b