Projektbeschrieb: 30 Tonnen weniger
Der Klimaschutz ist keine einfache Sache. Was soll und kann man am eigenen Verhalten ändern? Wie lässt sich das Problem begreifbar machen? Wir, die Klasse 3d, haben uns intensiv mit dem Thema befasst und folgende Aktionen beschlossen: Bis zu den Sommerferien werden wir mit verschiedenen Aktionen Geld sammeln, um damit effiziente, lokal produzierte Tonöfen unter die Bevölkerung in Kenya zu bringen. Die verminderte Abholzung und der verminderte Gebrauch von Brennholz reduzieren die Treibhausgasemissionen und die Artenvielfalt im Regenwald. Zum Ziel setzte sich jeder eine Reduktion von 2t CO2 - das entspricht gemäss MyClimate Rechner vier Flügen von Zürich nach Mallorca und zurück. Dies wiederum entspricht nach unseren Berechnungen etwa dem Volumen von 5 Schulzimmern. Insgesamt sparen wir mit dem Projekt also 30 Tonnen oder 75 Schulzimmer voll CO2 - und ersparen gleichzeitig vielen Frauen und Kindern in Kenya Rauchinfektionen der Atemwege. Bei den Kuchenverkäufen informieren wir die Leute mit einem eigens hergestellten Flyer über unser Projekt.
Ziel mehr als erreicht
Mit den Kuchenverkäufen kamen insgesamt 952 Franken zusammen. Diesen stolzen Betrag konnten wir im Juli 2015 an die MyClimate Stiftung zugunsten der Tonöfen überweisen. Damit werden 33.3 Tonnen Kohlendioxid kompensiert. Als Biologielehrer möchte ich der Klasse ganz herzlich für diesen tollen Einsatz für die Umwelt gratulieren! Insgesamt wurden in der Schweiz bereits 550 Schulprojekte der Initiative Energie- und Klimapioniere initiiert (Stand Juli 2015). Dass ausgerechnet dieses Projekt für den Spezialpreis ausgewählt wurde, war eine riesige Überraschung und grosse Ehre. Und so durften wir spontan in das Monaco Control Center der Solar Impulse reisen! Die Reise fand vom 28.-30. Juni 2015 statt. Lesen Sie einige Impressionen von SchülerInnen und den Textausschnitt aus einem Medienbericht von Kai Landwehr.
Erlebnisse beim Kuchenverkauf
Am Tag zuvor haben alle verschiedenen Dinge gebacken und zum Verkauf zur Verfügung gestellt. Dann haben wir in unseren kleinen Gruppen jeweils in unser Gebiet auf den Weg gemacht und fingen an. Am ersten Freitag haben wir nicht so viel eingenommen und es war sehr schwer Menschen zu finden, die Kuchen kaufen wollten, da es kurz vor Mittag war oder viele zum „Zahnarzt“ oder sonst etwas mussten. Einige Menschen haben aber auch mit uns diskutiert oder wollten wissen was wir machen und damit bewirken wollen. Es war sehr anstrengend und schwer nicht selber vom Kuchen zu naschen. (Leanne)
Zwei Wochen später machten wir uns ein erneutes Mal ans Verkaufen. Diesmal schlenderte meine Gruppe durch das Niederdörfli mit Flyern und Essen ausgestattet. Es war ein angenehmer, warmer Sommermorgen und glücklicherweise hatten wir dank vielen Touristengruppen und Familien dankbare Kuchenabnehmer. Wer noch zusätzliche Informationen über das Projekt wollte, dem drückten wir die Flyer in die Hand und erzählten von der ganzen Aktion. Die Reaktionen fielen auch unterschiedlich aus. Einige schienen selber bereits engagiert zu sein, andere sahen eher kritisch auf das Ganze. (Leonie)
Als wir schliesslich verloren in der Morgensonne beim Paradeplatz standen und uns ratlos umsahen, entdeckten wir zwei ältere Frauen, auf die wir sofort voller Enthusiasmus zusteuerten. Wir sprachen sie freundlich an und fragten sie, ob sie uns vielleicht ein Stück Kuchen abkaufen wollten. Sie reagierten eher desinteressiert und sagten, sie wollten keinen Kuchen kaufen, da sie gleich auf dem Weg zu einem Café seien. Als wir sie dann jedoch darauf hingewiesen haben, dass unsere Einnahmen zu hundert Prozent in ein Projekt fliessen würden, das die CO₂-Produktion eindämmen sollte, waren sie sofort viel milder gestimmt. Ohne zu zögern streckte uns eine der Frauen eine Fünfzigernote entgegen und von der anderen bekamen wir zehn Franken. (Sarah)
Ankunft in Nizza und Monaco Control Center
Endlich, um 16.00 Uhr kamen wir in Nizza an. Gleich darauf bezogen wir unsere Zimmer im Hostel Villa St. Exupéry. Die Mädchen bewohnten ein 6er Zimmer und die Jungs waren auf zwei Zimmer verteilt. Im Zimmer angekommen, packten wir unser Gepäck aus und zogen uns so schnell wie möglich um, um an den Strand zu gehen. (Nathalie, Blanca)
Am nächsten morgen fuhren wir mit dem Car nach einem gemütlichen Frühstück nach Monte Carlo ins Mnaco Control Center (MCC). Wir waren schon sehr aufgeregt, da die SOLAR IMPULSE am Vorabend in Nagoya losgeflogen war und nun die schwierigste Etappe der Weltumrundung bevorstand, nämlich die Pazifiküberquerung. Im MCC angekommen gaben ein paar von uns ein Interview auf Englisch. In diesem schilderten und erklärten wir unser Projekt „30 Tonnen weniger CO2“. Anschliessend wurden wir genauestens über verschiedene Teile des SOLAR IMPULSE Projekts informiert. Man erklärte uns, wie das Flugzeug so leicht gebaut worden war, mit welchen Problemen der Pilot konfrontiert werden könnte, dass das Flugzeug nicht durch Wolken fliegen kann und die SOLAR IMPULSE manchmal in der Luft warten muss, bis die Front vorüber gezogen ist.
Danach wurden wir durch die eigentliche Zentral geführt. Diese ist mit Glaswänden abgetrennt und in verschiedene Arbeitsbereiche unterteilt, wie z. B. Meteorologen, Leute des SOLAR IMPULSE Teams, die mit dem Piloten reden, die die Flugroute berechnen, etc.
Nach einem kurzen Mittagessen durften wir einem Briefing – bei dem sogar Betrand Piccard dabei war – beiwohnen. Dort wurde u. a. die aktuelle Lage, Position des Flugzeuges, Gesundheit des Piloten, etc. besprochen. Zum Schluss posierten wir noch mit B. Piccard für ein Gruppenbild.
Es war toll, dass wir diesen hautnahen Einblick in dieses internationale Projekt bekommen haben und wir bei diesem spannenden Pionierflug dabei sein konnten. Mit Freude verfolgen wir die SOLAR IMPULSE auf ihrem Weiterflug und bedanken uns herzlich!
(Max, Peter)
Monaco und Rückreise
Wir sahen das Casino, bei dem ein James Bond-Film gedreht worden war. Wir liefen auch noch die berühmte Haarnadelkurve der Rennstrecke entlang, die durch die Stadt führte. Auffällig im Stadtbild waren auch die vielen Rolltreppen die sich im Freien befanden und auch die kunstvollen Häuser. (Maya, Bettina)
Heiss aber cool! (Nora)
Wir sind mit dem Nacht-Car zurückgefahren und die meisten haben geschlafen. Jemand hat es aber nicht so ganz geschafft einzuschlafen und hat sich hinten, wo keine Sitze waren, hingelegt. Während alle schliefen, hat uns ein Auto gerammt, aber fast niemand hat es gemerkt. Deshalb kamen wir auch eine Stunde später als geplant im Zürich an. Weil es in der Nacht sehr kalt wurde, bin ich in Zürich mit Nathalie in den Starbucks gegangen und habe eine heisse Schokolade getrunken. Ich freute mich wieder zuhause zu sein, weil es nicht ganz so heiss war wie in Nizza, aber ich wäre trotzdem gerne noch länger geblieben. (Norah, Lorenz Leumann)
Highlights
Strand, Mittelmeer, Piccard, Gemeinsames Abendessen in Nizza (alle)
am Montagabend mit den Kleidern baden, da wir unsere Badekleider im Car vergessen hatten. Die Sonne schien so heiss und wir konnten der Versuchung ins Meer zu springen, nicht widerstehen. (Nathalie, Blanca)
Ausschnitt aus Medienbericht: Solar Impulse - Schweizer Schüler beim Abflug dabei
Die Pazifiküberquerung stellt die grösste Herausforderung für das Solar Impulse Team dar. Eine Schulklasse aus Zürich bekam davon einen exklusiven Eindruck. Sie durften einen Blick hinter die Kulissen vor Ort im Monaco Control Center werfen und live das erste grosse Handover Briefing verfolgen.
„Einen besseren Zeitpunkt hätten wir gar nicht erwischen können. Wir waren dabei, als André Borschberg zu seiner Pioniertat aufgebrochen ist“, zeigt sich Lorenz Leumann, der Fachlehrer der Klasse immer noch begeistert. Die Klasse 3d hatte im Vorfeld an einem Wettbewerb bei der Swisscom Initiative „Energie- und Klimapioniere“ teilgenommen. Als Belohnung für ihren Einsatz für den Klimaschutz durften die Schüler am vergangenen Sonntag nach Monaco reisen und das Herz der Solar Impulse Mission besuchen.
Für drei Stunden konnte die zwölfköpfige Gruppe mitverfolgen, wie die Spezialisten von Solar Impulse die ersten zwölf Stunden des Pazifikfluges live analysierten. Kurz nach dem Mittag traf sich das komplette Solar Impulse Team um Bertrand Piccard in Monaco zum ersten handover briefing. Bei dieser Besprechung werden jeweils die Ereignisse der vergangenen zwölf Stunden rekapituliert und die Teammitglieder für die nächsten zwölf Stunden instruiert. Vor den Augen der Zürcher Jugendlichen wurde besprochen, wie man André Borschberg genug Zeit zum Ausruhen und Kräfte sammeln geben kann. Zu diesem Zeitpunkt war der Pilot 15 Stunden in der Luft und dabei ununterbrochen wach. „Ich habe es sehr cool gefunden, dass wir sogar an einer Sitzung dabei sein durften und all diese Personen - sogar Bertrand Piccard - live gesehen haben und mit ihnen Fotos machen durften!", beschreibt die 15-jährige Bettina Stehli das exklusive Erlebnis.
Weitere Informationen und Videos online: s. unten
Klasse 3d mit Biologielehrer L. Leumann, Mai - Juni 2015