Wir trafen uns alle am Donnerstagmorgen am Zürich Hauptbahnhof. Als die Zugreise nach Lausanne – die 2.5 Stunden dauert – endlich losging, war es keineswegs langweilig: einige spielten Karten, andere «werwölfelten» und manche machten beides.
In Lausanne angekommen stand als Erstes eine Führung auf Französisch durch die Ausstellung von Cindy Sherman im Photo Elysée auf dem Programm. Die Bilder von Gesichtern waren aber meist sehr komisch verzerrt. Wir erfuhren danach, dass es sich dabei um die bizarre Kunst von Cindy Sherman handelt. Sie wird dadurch erzeugt, dass sie ein Bild von sich selbst als Grundbild nimmt und dann mehrere Bilder strategisch darüberlegt und eine Art Collage daraus macht. Ihre Art von Kunst sagt unter anderem aus, dass sie es ist, aber nur hinter einer Maske.
Die restliche Zeit unseres Aufenthalts im Photo Elysée verbrachten wir, angeführt von Herrn Alder, in einem Raum mit vielen Geräten, Mechanismen und Fotografien. Unter anderem konnte man einer KI dabei zuschauen, wie sie mit gewissen Informationen über ein Bild ein neues Bild generierte. Ausserdem begutachteten wir stark vergrösserte Bilder von sonst winzigen Tieren, die man so einmal aus ganz anderer Sicht betrachten konnte.
Für unser gemeinsames Picknick ging es an die Uferpromenade am Place de la Navigation. Von dort war die Aussicht auf den Genfersee und die angrenzenden Berge sehr schön. Die meisten hatten Essen dabei, andere holten sich in den umliegenden Supermärkten ein Mittagessen. Zusammen beobachteten wir die Enten und Vögel, die uns unser Essen streitig machen wollten. Einige waren richtig aufdringlich und wir mussten sie immer wieder davonjagen.
Am Nachmittag ging es für eine 1.5-stündige Wanderung in die Weinberge von Lausanne, die an die hügelige Landschaft perfekt angepasst sind. Der Ursprung der Weinreben geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Während der Wanderung zog das Gewitter knapp an uns vorbei. Die malerische Landschaft wurde ein wenig von dem nebeligen Himmel getrübt. Das verstimmte aber nicht unsere Laune, denn der schöne Genfersee und die schneebedeckten Berge waren gut zu sehen. Und als wir an dem kleinen Bahnhof in Rivaz ankamen, stellten wir fest, dass wir die Wanderung in einer Stunde geschafft hatten.
Nach der Wanderung reisten wir mit der Metro zu der gotischen Kathedrale, wo wir zuerst bei einer Aussichtsplattform kurz rasteten. Wir gingen in die Kathedrale durch zwei massive Holztüren, die in ein grosses Kirchenschiff führten. Nur ein paar der Bögen waren zu sehen, da die Kathedrale gerade renoviert wurde. In der Kathedrale schauten wir uns die Bildmalereien und Texte – auf Latein – an.
Nach diesem anstrengenden Tag konnten sich alle auf der Rückfahrt etwas entspannen. Einige haben erneut zusammen «gewerwölfelt», andere haben ein bisschen die Augen geschlossen. Es wurde auch gegessen. So ging die längere Fahrt auch schnell um und alle freuten sich, obwohl der Tag sehr schön gewesen war, aufs Zuhause.
Zum Glück wissen alle in unserer Klasse, wie mit der freien Zeit umzugehen ist.
Aufgrund dessen wurde es nie langweilig und wir hatten die Möglichkeit, uns nochmals besser kennenzulernen. Die heitere Stimmung blieb den ganzen Tag über aufrecht, selbst als das Wetter nicht mehr so recht mitspielte. Die meisten waren zwar erschöpft, die Reise würden aber sicher viele erneut wagen. Denn durch die Kommunikation mit allen kamen wir von unseren Geräten weg und genossen eine grösstenteils spielerische Atmosphäre.
Kevin Neumann, Annachiara Gazzola, Julian Eugster, Mira Kürner, Alina Huber, Lionel Böttcher, Magdalena Götschi, Uyoon Hussain
Begleitung: Carole Meier und André Alder