Zwischen Jungfrau, Turnhallenluft und Powerriegelinhaltsstoffen

Die Klasse 3a verbrachte die Arbeitswoche vom 1.10. - 5.10.12 im Berner Oberland in Mürren. Begleitet wurden die SchülerInnen von Frau Ibañez und Frau Gutbub, die während der Woche ihre beiden Fächer (Biologie und Sport) unterrichteten. Zusätzlich standen zwei Ausflüge in die Umgebung auf dem Programm.

Schülerberichte:

Montag, 1.10.12:

„Was?? Wir gehen nach Mürren? Na toll!“ Das war unsere erste Reaktion, als wir den Aufenthaltsort für unser Klassenlager erführen. Während für die anderen Klassen so spannende Orte wie Basel vorgesehen waren, wurden wir mitten in die Alpen im Berner Oberland abbeordert. Zudem ging das Gerücht um, wir müssten auf Stroh schlafen und die einzigen Läden in Mürren seien ein Coop und ein Bäcker. Dazu sei man abgeschottet von der Aussenwelt, da Mürren nur per Bahn erreichbar sei. Als totale Stadtkinder war uns diese Vorstellung ein Graus. Doch uns sollten die Augen noch geöffnet werden.
Anders als der Ort lösten die Themen der Arbeitswoche Begeisterung aus: Sport und Biologie, entsprechend den von den Begleitpersonen unterrichteten Fächern. In unserem Fall kamen Frau Andrea Ibañez (Biologie) und Frau Cornelia Gutbub (Sport) mit. Die kleine Tochter von Frau Ibañez (Mia), die wir alle sofort ins Herz schlossen, durfte auch dabei sein.
Am Morgen trafen wir uns am Hauptbahnhof und nachdem wir gefühlte 30 Mal umgestiegen waren (tatsächlich waren es fünf Mal, aber immerhin) kamen wir in Mürren an. Mürren liegt 1634 m über Meer und es war dementsprechend zuerst recht kühl und neblig.
Die Lehrerinnen hatten schon etwas vorberietet: Es sollte einen Gruppenwettkampf geben, der sich durch die ganze Woche zog. Die Gruppen wurden ausgelost; immer zwei Jungen und drei Mädchen.
Nach dem Essen stand schon die erste Challenge an: Ein Foto-Orientierungslauf durch das Dorf. Mit knapp 420 Einwohnern ist das Dorf nicht so gross, deshalb hätte es einfach sein müssen, alles zu finden. Die auf den Fotografien abgebildeten Gegenstände waren aber manchmal recht versteckt, z.B. gab es da einen Holzzwerg in einer Hängematte in einem Privatgarten. Im dicken Nebel rannten wir umher und fotografierten wie Touristen (waren wir ja auch gewissermassen). Nur mit der Hilfe eines einheimischen „Bähnliführers“ konnten wir alles finden (manche Gruppen haben trotz Hilfe nicht alles gefunden ...).
Nach zwei Stunden Biologie, wo wir das Gleichgewichtsorgan behandelten, verzog sich auch der Nebel. Endlich sahen wir wie schön Mürren eigentlich ist: direkt aus dem Fenster erblickt man das berühmte und sehr eindrückliche Jungfraumassiv. Auf unserer Seite erstreckt sich ein grünes Panorama aus Bergen. Allgemein ist die Stimmung friedlich und still, und auch ein bisschen verschlafen. Vom Sportplatz unseres Chalets sieht man direkt hinunter ins Tal. Im Dorf gibt es je ein reformiertes und ein katholisches Kirchlein. Beide sind zwar schlicht, doch dafür sehr charmant.
Anschliessend an das Abendessen (ein typisches Allerweltessen: Pommes frites) erwartete uns die zweite Gruppenchallenge: innerhalb einer Stunde mussten wir zwei Blätter voller Aufgaben lösen. Die erste Seite bestand aus Schätzfragen wie zum Beispiel „Wie viele „E“s hat es insgesamt in den Vornamen der im Raum anwesenden Personen?“, „Wie viele Stufen hat die Treppe, die zu den Schlafräumen führt?“ oder „Wie viele Personen der Klasse sind schon 15 Jahre alt?“. Auf der zweiten Seite folgten knifflige „Irrfragen“ wie „Was nimmt ab und zu ab und zu?“, „Welchen Hang sollte man besser nicht hinaufsteigen?“ und „Wer ist niemandes Sohn aber doch ein Kind?“. Dazu gab es ein Nonogramm, irgend so ein Zahlenspiel, welches wir nur unter grösster Anstrengung lösen konnten.
Die Nachtruhe war bei uns um Punkt 10 Uhr (als wären wir Babys!), aber trotz der strengen Aufsicht unserer Lehrerinnen, gelang es uns, bis um drei Uhr morgens vergnügt weiter zu plappern.

Anna Landolt, 3a

Dienstag, 2.10.12:

„... chum, chum in meine Praxis, wenn du Komplexe hast oder krank bist ....“ „Stellt bitte mal jemand diesen nervigen Wecker aus?!?“ „Mmm ... schon dabei ... wir haben noch 15 Minuten Zeit, bis wir unten sein müssen.“ „Ach, dann können wir ja noch ein bisschen schlafen“ ... „Wie lange noch?“ „... Neeeeiiin! Nur noch drei Minuten!“ Nach einigem Stress sassen alle beim Frühstück und deckten sich mit Essen ein.
Der darauffolgende „Marsch“ in die Turnhalle sorgte dafür, dass wir kalt hatten. Wir beschwerten uns lauthals darüber, dass es in diesem einsamen Bergkaff viel zu kalt sei, und reklamierten, ob es denn in der Turnhalle keine Heizung gäbe.
Wir bekamen aber schon bald wärmer als wir dann (endlich) Sport machen durften. Nach Sport und dem Mittagessen stand Biologie auf dem Tagesprogramm. Für das mussten wir wieder (durch die Kälte!) zu unserem Lagerhaus laufen.
Die Biologiestunden waren sehr anstrengend für uns, da es nicht gerade einfach war, sich auf Biologie (Thema Muskulatur) zu konzentrieren, wenn man die Berge sieht, im Trainer dasitzt und weiss, dass man nur die Treppe raufgehen müsste um in sein Zimmer zu kommen. Der Umstand, dass man draussen noch Leute Ping-Pong spielen hörte, machte es nicht unbedingt besser.
Nach Biologie folgte Schwimmen. Also hm ... ja ... Schwimmen ... . Ich würde es eher als “15 Leute quetschen sich in ein kleines uns warmes Sprudelbecken, ein Teil spielt etwas zwischen Wasserball und –schlacht und der Rest lümmelt sich auf den Liegestühlen oder steht beim Tischfussball“ bezeichnen.
Später, nach dem Abendessen, schauten wir den Film „Salt“. Und auch wenn wir alle ein bisschen (oder vielleicht auch ein bisschen mehr) müde waren, kann ich mit grosser Sicherheit sagen, dass wir, als wir dann (endlich) alle in unseren Zimmern waren, nicht sofort eingeschlafen sind.

Daria Würgler, 3a

Mittwoch, 3.10.12:

Dieser Tag startete für einige sehr früh, als drei Mädchen auf dem Balkon bei Mondschein Vorräte vernichteten. Als es dann hell war gingen alle zusammen in die Sporthalle und dort wurde Volleyball gespielt. Auch Spiele wie Völk, Schnappball und das Leiterlispiel in Sportversion.
Am Nachmittag fuhren wir mit der Allmendhubelbahn in die Höhe, wo wir eine wunderschöne Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau hatten. Dann wanderten wir wieder nach Mürren zurück, via Grütschalp und Grütschalpbahn. Da wir noch bei der Wanderung Musik hören wollten, aber nicht durften, weil wir die Natur geniessen sollten, sangen wir Lieder wie „Chrücht es Schnäggli“. Aber der kleinen Mia (6-jährige Tochter von Frau Ibañez) gefiel unsere Singeinlage nicht, also spazierte sie Hand in Hand zuvorderst mit Nami. Die Wanderung war auch für Frau Ibañez kein Zuckerschlecken (sie machte das Schlusslicht), denn da bildete sich ein Grüppchen, welches eine halbe Stunde hinter dem Rest der Klasse kroch. Diese Gruppe fand viele Blaubeeren und jemand fiel alle fünf Minuten um.
Als wir endlich zu Hause im Sportchalet ankamen, freuten sich alle auf den freien Abend, welcher jedoch nicht ganz nach Plan verlief. Es gab eine grosse Auseinandersetzung im Zimmer, in welchem alle (von der Müdigkeit eingeholt) bis spät in die Nacht zickten und diskutierten.

Kerstin Benz, 3a

Donnerstag, 4.10.12:

Alle standen widerwillig auf und erschraken. Was? Schon Donnerstag?! Schon Abschlussabend?!
Niemand konnte es glauben, dass die Zeit so schnell vergangen ist.
Nach zwei Stunden „Ernährung“ in Biologie schauten plötzlich alle auf die Chips- und Guetzliverpackungen, was drin alles vorhanden war. ;D
Am Nachmittag gingen wir Wasserfälle (in Trümmelbach) anschauen. Das ganze Wasser stammt von den Gletscher der drei Berge; Eiger, Mönch und Jungfrau. Es war wirklich schön, aber es war so laut, dass an nicht sehr gut miteinander sprechen konnte. Naja, dafür wurde beim Rückweg umso mehr gelacht, gesprochen, rumgealbert und Äpfel unter Busse geworfen. ^^
Frisch geduscht und zurechtgemacht traf sich unsere Klasse am Abend in der Sporthalle. Es fing mit verschiedenen Challenges an und ging dann mit einem Turnier weiter, für das sich alle anstrengten (mehr oder weniger). Auf jeden Fall gaben die Mädchen beim Fussball ihr Bestes. Beim Basketball ging es voll ab; natürlich war Musik auch dabei. Beim Volleyball spielen wurde niemand böse, wenn jemand einen Fehler gemacht hat. Vielleicht lag es daran, dass es niemand konnte???!!! :ooo (Ausser Volleyballprofi Zografia ;) ) Am Schluss wurde der Sieger bekannt gegeben. Es war ... DAS TIIIR!!! Das wurde mit einer Packung M & M’s gefeiert. ^^
Es heiss um 23 Uhr sollten alle in ihren Zimmern sein. Das war nicht der Fall, aber wie lange die Nacht ging und wie viel Schlaf die Schüler in der ganzen Woche hatten, wird nicht verraten! ;)

Valeria Paradiso, 3a

Freitag, 5.10.12:

Und schon war Freitag, der letzte Tag, den wir zusammen in Mürren verbringen durften. Früh am Morgen mussten erst einmal die Zimmer geräumt und die Schlüssel abgegeben werden. Später ging es dann mit der Gondel hoch hinaus .... Wohin man auch blickte – überall die beeindruckende Bergwelt. Als wir schliesslich auf dem Schilthorn zum Brunch ankamen, lag da sogar noch ein bisschen Schnee. Nach dem leckeren Brunch, ging’s wieder zurück.
Vor der Rückfahrt gab’s noch ein Mittagessen. Jedoch waren wir alle so müde und satt, dass viele über dem Teller (fast) einschliefen.
Nach der Zugfahrt zurück nach Zürich verabschiedeten sich alle voneinander und freuten sich aufs Ausschlafen und die Ferien.

Amira Berini, 3a