Die Physik beschäftigt sich mit den Vorgängen in der (bis auf Ausnahmen) unbelebten Natur und ihrer Beschreibung, die sehr oft in eine mathematische Beschreibung mündet und so präzise Vorhersagen ermöglicht.
Die Physik ist entstanden aus dem Wunsch der Menschen, die Naturerscheinungen (im Wesentlichen der unbelebten Natur) zu verstehen, auf allgemeine Gesetze zurückzuführen und sich die Naturphänomene durch diese Erkenntnisse zunutze zu machen. In der Experimentalphysik werden Naturgesetze durch Beobachtung und Erfahrung gewonnen, in der Theoretischen Physik durch Mathematik und Logik. Dabei ergänzen und befruchten sich Experimental- und Theoretische Physik gegenseitig, indem die Experimentalphysik Hypothesen der Theoretischen Physik bestätigt – oder widerlegt – und die Theoretische Physik auf Ergebnisse der Experimentalphysik zurückgreift.
Der gymnasiale Physikunterricht soll diese Art der Auseinandersetzung des menschlichen Denkens mit der Natur sichtbar machen und zusammen mit den anderen Naturwissenschaften das Verständnis für die Natur, den Respekt vor ihr und insbesondere auch die Freude an ihr fördern.
Die Schülerinnen und Schüler lernen grundlegende physikalische Gebiete und Phänomene kennen und werden befähigt, Zustände und Prozesse in Natur und Technik zu erfassen und sprachlich klar und folgerichtig in eigenen Worten zu beschreiben. Sie erkennen physikalische Zusammenhänge auch im Alltag und sind sich der wechselseitigen Beziehungen von naturwissenschaftlich-technischer Entwicklung, Gesellschaft und Umwelt bewusst.
Der Physikunterricht vermittelt exemplarisch Einblick in frühere und moderne physikalische Denkmethoden (Modelle) und deren Grenzen. Er zeigt, dass Physik nur einen Teil der Wirklichkeit beschreibt und dass sich physikalisches Verstehen dauernd weiterentwickelt und wandelt. Gleichzeitig zeigt der Unterricht, dass physikalisches Denken ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur darstellt und hilft beim Aufbau eines vielseitigen Weltbildes. Durch Einsicht in die Möglichkeiten und Grenzen, aber auch durch die Entwicklung eines Sinnes für das Machbare, können Wissenschaftsgläubigkeit oder Wissenschaftsfeindlichkeit verringert und eine Basis für rationale Entscheidungen geschaffen werden.
Präferenz- und Ergänzungsfach
Der Inhalt besteht mindestens aus drei Wahlthemen, die grundsätzlich aus dem Bereich der modernen Physik stammen, d.h., der Physik des 20. und 21. Jahrhunderts. Das wichtigste Ziel des Unterrichts ist die Anwendung physikalischer Gesetze im Alltag und die Folgen der Anwendung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse auf Natur und Gesellschaft zu erkennen, zu beurteilen und in die eigene Handlungsweise einzubeziehen. Neben Theorie- werden möglichst oft auch Praktikumsstunden verwendet, um das experimentellen Arbeiten stärker zu gewichten.
Aufgrund der gesellschaftspolitischen Wichtigkeit, ist momentan das Thema „Kernenergie im Rahmen der Energieversorgung“ gesetzt, zusammen mit einem Besuch in einem Kernkraftwerk am 1. LG Tag und Gruppenvorträgen zu einzelnen anderen Energieträgern. Dieses Thema wird dabei auch aus dem Blickwinkel des Klimawandels besonders beleuchtet.