Wie wir die Welt anschauen, wie wir mit Menschen, Lebewesen oder Dingen umgehen, welche Träume und Hoffnungen wir haben – das alles entscheidet sich in jungen Jahren und verändert sich im Lauf des Lebens. Manchmal mehr, manchmal weniger. Manchmal, ohne dass wir etwas dazutun, manchmal, weil wir unsere ideellen und kulturellen Voraussetzungen reflektieren und unser Handeln in andere Bahnen lenken.
Im Fach Religionen, Kulturen und Ethik (RKE) setzen wir uns anhand von lebensnahen Fragestellungen mit religiösen Traditionen, kulturellen Werten und Normen sowie sozialen Handlungsmustern auseinander. Die Schülerinnen und Schüler lernen, was es bedeutet, zu einer bestimmten Gemeinschaft oder Gesellschaft zu gehören, und wie Kulturen Regeln erzeugen, die uns hindern oder fördern. Wir denken über unseren Platz in der Welt nach, erkunden alternative Blickwinkel, fragen nach unseren Freiheiten, Wünschen und Sorgen. Wir überlegen uns, wie wir in schwierigen und alltäglichen Situationen handeln.
Dazu gibt das Fach RKE den Schülerinnen und Schülern grundlegende religionswissenschaftliche und philosophische Begriffe sowie Theorien an die Hand. Es ermöglicht interkulturelle oder interreligiöse Begegnungen und fördert sowohl die respektvolle, dialogische Kommunikation als auch die Fähigkeit, gegenüber anderen Sichtweisen und Lebensformen eine mündige und offene Haltung einzunehmen.
Indem die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden, ihre Weltsicht sowie ihr Handeln zu reflektieren, unterstützt das Fach RKE Identitätsbildung, Persönlichkeitsentwicklung und Gesellschaftsreife. Es verdichtet den Stoff anderer untergymnasialer Schulfächer und bereitet durch die Beschäftigung mit zentralen Lebensfragen, durch die Vermittlung von weltanschaulichem Wissen, kulturanalytischen und philosophischen Kompetenzen vielfältig auf das Obergymnasium vor.