Deutschunterricht ist mehr als Sprachunterricht. Wenn man mit anderen spricht oder anderen schreibt, erlebt man, dass eine Aussage ganz unterschiedlich „ankommen“ kann. Der Tonfall, der Zusammenhang und nicht zuletzt auch das, was in den einzelnen Ausdrücken mitklingt, spielen eine ganz wesentliche Rolle. Um verschiedenartige Lebenssituationen sprachlich erfolgreich meistern zu können, müssen wir eine breite Palette an sprachlichen Schattierungen zur Verfügung haben – aber auch unser Auftreten situationsgerecht gestalten können. Entsprechend legt der Deutschunterricht am LG nicht nur Wert auf die Erweiterung der sprachlichen Möglichkeiten, sondern bietet auch Hilfe darin, sich und seine Anliegen, sein Wissen vorteilhaft zu präsentieren.
Lernen kann man von Vorbildern – und wo wären sprachlich bessere zu finden als in den „klassischen“ Werken der (deutschen) Literatur? Im Rahmen des Deutschunterrichts lernen Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl von Stilen und Ausdrucksformen kennen. Mehr noch: Literaturunterricht konfrontiert mit anderen Zeiten und Lebensentwürfen. Da kann man sich auf den Flügeln der Phantasie in die Lüfte schwingen, man kann aber auch verstehen lernen, was Menschen, die nicht hier und heute leben, bewegte und bewegt. Daher bietet Literaturunterricht auch eine Orientierungshilfe im Leben, ohne dass einem dies mit erhobenem Zeigefinger bewusst gemacht würde. Wenn Lesende sich in einen Bezug setzen zum Gelesenen, dann erfahren sie unweigerlich auch etwas über sich selber – wer sie sind bzw. nicht sind oder sein möchten.
Um Texte erschliessen zu können, machen sich Schülerinnen und Schüler im Literaturunterricht im Lauf ihres Bildungswegs mit einer Vielzahl von Herangehensweisen vertraut. Es wird dort genau hingeschaut, wo man sonst vielleicht nur empfindet, was auch den Sinn für das Ästhetische schärft. So wird der Deutschunterricht – hoffentlich – zum Anfang von Vergnügen und Genuss.